Friederike Teller

Welche Spuren hinterlässt der Abbau von Kohle in einer Region? Wie können wir einer Landschaft begegnen, die voller Löcher ist? Und was bedeutet es in einer Zeit zu leben, in der die Menschheit ihre eigene Landschaft baut? Im Mitteldeutschen Braunkohlerevier in Ostdeutschland gruben Menschen über viele Jahrhunderte Kohle aus dem Boden. Doch bald werden auch die letzten Bagger stillstehen. Die Landschaft ist gezeichnet von Strukturwandel und Strukturbruch, von Klimakrise und Industrialisierung, von Kartierungsfehlern und dem Wachsen in Ruinen. Die multimediale Installation ist das Ergebnis einer monatelangen Erforschung der zeitlichen Spuren, die sich in der fragilen Gegenwart der Tagebaulandschaft manifestieren. Aus Materialien von der Abbruchkante, Interviews mit Zeitzeuginnen und lyrischen Feldnotizen entsteht so ein Annäherungsversuch an das Loch. Ein Loch, das weit über das Mitteldeutsche Braunkohlerevier hinausreicht und Fragen nach den Möglichkeiten des Zusammenlebens im Anthropozän aufwirft.