Absolvent*in
Natascha Gerold
Projekttitel
What does an elbow feel like?
Semester
Sommer 2023
Abschluss
BA
Betreut von
Barbara Graf
Projektbeschreibung
Anstatt uns zu umarmen, berührten sich unsere Ellenbogen.
Der partizipativen Aktion „What Does an Elbow Feel Like?“ ging die Arbeit „gemeinsam formen“ voran, eine künstlerische Untersuchung von Ellenbogen durch Abdrücke in Ton. Der ersten Aktion, die ihren Anfang vor der Corona Pandemie hatte, lag das Interesse zugrunde, eine Landschaft aus Bienenwachsabgüssen von Ellenbogenabdrücken entstehen zu lassen. Die Teilhabe von mehreren Menschen lies eine Sammlung entstehen, die unterschiedliche Abdrücke zueinander in Beziehung setzt und Fragen von Nähe und Distanz in mehrfacher Weise aufwirft. Ist der eigene Abdruck, der eine so individuelle Form hat, unter vielen noch dem eigenen Ellenbogen zuzuordnen? Darüber hinaus verkörpern die Ellenbogentopografien auch ein Nachdenken über die Ähnlichkeit der Haut unserer Körper und der unserer Erde, sind sie beide fest und fragil zugleich.
Standen anfangs die einzelnen Formen in gemeinsamer Anordnung zueinander im Fokus, rückte später, durch das Auftreten der Ellenbogenbegrüßung, die direkte Berührung zweier Ellenbogen ins Zentrum der Auseinandersetzung.
Die zweite Aktion „What does an elbow feel like?“ unterstreicht die Bedeutung von Körperkontakt in Zeiten von physical distancing. Untersucht wird eine ungewohnte Berührung - die zweier Ellenbogen. Der Ellenbogencheck ist eine der wenigen Begrüßungsgesten der körperlichen Nähe, die während der Pandemie in der Gesellschaft eine Zeit lang praktiziert wurden.
Auf Basis von Ton und Bienen- oder Rapswachs lädt die Aktion zu einer materialbasierten Untersuchung ein und dokumentiert in Form von Skulptur eine kulturelle Entwicklung.
Ist die Ellenbogenberührung nur ein hinkender Ersatz für gewohnte Begrüßungen oder kann sie noch zu einer wertgeschätzten Berührung werden, ohne die Wahrnehmungsdimension des Spürens eines anderen Körpers ganz und gar zu vermissen?
Das Projekt wurde durch die Teilnahme von Studierenden, Lehrenden und Freund*innen möglich. Die hohe Anzahl der Beteiligten übersteigt die Möglichkeit einer Nennung an dieser Stelle, dennoch möchte ich allen herzlich für die Teilhabe und Mitgestaltung danken.
Werksangaben
Bilder 1 bis 4: Barbara Graf, Bild 5: Paul Schütz
Info
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Weiterführende Informations- und Recherchemöglichkeiten zu diesem und weiteren Projekten bietet Angewandte Repositorium, das digitale Langzeitarchiv der Angewandten.
Anfragen zur Verwendung des Bildmaterials sind an die Abteilung Presse & Kommunikation zu richten.