Olesya Parfenyuk

„In dieser trübsinnigen Öde begegnet mir [...] ein bestimmtes Photo; es beseelt mich, und ich beseele es. [...] ich sehe, ich fühle, also bemerke ich, ich betrachte und ich denke.“ – R. Barthes Das Sammeln und seine Wirkung, insbesondere im Kontext frühfotografischer Porträts und deren Einfluss auf die eigene Praxis, werden eingehend erforscht. Die Arbeit überschreitet das Visuelle und taucht ein in die psychologischen Dimensionen des Sammelns sowie in die Konzepte von Wahrnehmung, Wirklichkeit, Beobachtung und den Akt des Sehens. Gesichter, die mehr als ein Jahrhundert trennen, treffen aufeinander, doch ihre Blicke verbinden sie in einer stillen Verwandtschaft. Ein Zusammenspiel von Sichtbarem und Unaussprechlichem – die Vergänglichkeit des Moments, den die Fotografie festhält, während sie zugleich auf das verweist, was verborgen oder unerreichbar bleibt. Diese Arbeit wird zu einer Reise in das eigene Begehren: eine Selbsterforschung, die durch die Gesichter und Geschichten anderer hindurchführt und einen Spiegel des eigenen inneren Erlebens vorhält.